Noch vor der offiziellen Eröffnung im Herbst hat der christlich-jüdische Kulturweg zwischen Kippenheim und Schmieheim am Sonntag, 14. Juli, den Test bestanden. Ins Leben gerufen wurde der Kulturweg vom Förderverein ehemalige Synagoge in Kippenheim in Zusammenarbeit dem Schwarzwaldverein und dessen beiden Fachbereichen Kultur und Heimat sowie Wege.
Zehn Wanderer begaben sich am Sonntag auf den rund elf Kilometer langen Rundweg, der von Kippenheim durch das Naturdenkmal Hohlgasse hinauf zur Kapelle Maria Frieden, dann über die Haselstaude zum gleichnamigen Sängerheim und hinunter nach Schmieheim und von dort am jüdischen Friedhof vorbei nach Kippenheim zurückführte.
Jürgen Stude, der Vorsitzende des Fördervereins, gab unterwegs Erläuterungen zu den verschiedenen Stationen jüdischen und christlichen Lebens in den beiden Gemeinden, in denen in den Hochzeiten jeder vierte Bewohner (Kippenheim) und jeder zweite (Schmieheim) jüdischen Glaubens war. Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden diese Menschen vertrieben oder – noch schlimmer - getötet.
Orientierung unterwegs geben als Wege-Symbol die mosaischen Gesetzestafeln, die gleichermaßen bedeutend sind in der jüdischen und christlichen Religion. Die Ausschilderung hatten die beiden Wegewarte Albert Beck (Reichenbach, Hauptverein) und Dieter Ringwald (Ortsverein Ettenheim-Herbolzheim), unterstützt von der Gemeinde Kippenheim, professionell vorgenommen. Edgar Baßler, Fachbereichsleiter Kultur und Heimat beim Schwarzwaldverein, hatte zusammen mit Jürgen Stude die Wegeführung entlang der kulturgeschichtlichen Stationen ausgewählt und das Konzept erarbeitet. Bis zur offiziellen Einweihung im Herbst soll für die Wanderer auch noch ein Faltblatt mit Informationen ausliegen, ehe sie sich auf die Tour machen. Zu der testweisen Begehung am Sonntag hatte der Ortsverein Reichenbach im Schwarzwaldverein eingeladen.